Anfrage zum Plenum
Leitungspersonal in den Gesundheitsämtern
In einer Anfrage zum Plenum (PDF) habe ich die Staatsregierung gefragt, wie viele (stellvertretende) Leitungen in den Gesundheitsämtern in Bayern unbesetzt und ob bei jedem positiven Corona-Fall der Ansteckungsort und die jeweiligen Kontaktpersonen einzeln ermittelt werden kann. Außerdem wollte ich wissen, ob mittlerweile von allen bayerischen Gesundheitsämtern die Software SORMAS als Schnittstelle zum Bund aktiv genutzt wird – mit erschreckenden Ergebnissen.
Thema ist Dauerbrenner
Seit Beginn der Pandemie bin ich an diesem Thema dran und habe unzählige Anfragen zur Ausstattung der Gesundheitsämter, zur personellen Ausstattung der Gesundheitsämter, Software-Ausstattung der Gesundheitsämter oder zur Ausstattung der Gesundheitsämter mit der Software SORMAS gestellt und immer wieder ans Licht gebracht, dass die Söder-Regierung die Gesundheitsämter finanziell und personell nicht unterstützt.
Außerdem habe ich Vorschläge für eine Ausbauoffensive der Gesundheitsämter vorgelegt.
Es fehlt an Leitungspersonal
Erschütternd ist, dass meine aktuelle Anfrage zu Tage fördert, dass zum Zeitpunkt des 20.07.2021 in den 71 Gesundheitsämter immer noch 8 Leitungen und 8 stellvertretende Leitungen vakant sind.
Es fehlt weiter an Leitungspersonal – das ist grob fahrlässig zu Beginn einer vierten Welle.- Katharina Schulze
Zum Vergleich: Zum Zeitpunkt des 1.4.2021 waren 10 Leitungen und 1 stellvertretende Leitung vakant und zum Zeitpunkt des 21.4.2020 waren es 4 Leitungen und 9 stellvertretende Leitungen.
Offensichtlich ist die Söder-Regierung auch nach über 1,5 Jahren Pandemie mit angezogener Handbremse unterwegs.
SORMAS nicht flächendeckend im Einsatz
Wie kann es sein, dass gerade einmal die Hälfte der bayerischen Gesundheitsämter digital auf der Höhe ist und die Software „Sormas“ zur Kontaktnachverfolgung produktiv nutzt? – Katharina Schulze
Zum 20.07.2021 nutzen nur 39 der 76 (51%) Gesundheitsämter in Bayern SORMAS produktiv, ich habe bereits vor über einem Jahr kritisiert, dass die Ämter unterschiedliche Programme nutzen und im Februar 2021 noch einmal darauf hingewiesen, dass eine flächendeckende Verwendung von SORMAS erfolgen muss – passiert ist seitdem scheinbar wenig.
Passgenaue Digitalisierungsstrategie nötig
Ich bleibe dabei: Was wir jetzt brauchen, ist eine Ausbauoffensive der Gesundheitsämter – inklusive einer passgenauen Digitalisierungsstrategie. – Katharina Schulze
Einer vierten Welle können wir nur begegnen, wenn jedes Gesundheitsamt die Kontakte einer jeden Neuinfektion schneller und konsequent nachvollziehen kann.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte meiner Anfrage zum Plenum (PDF).