Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Vor Ort

Polizeipräsidium Unterfranken: gut aufgestellt

14. März 2017 in Im Parlament, Unterwegs |

Gerhard Kallert, Adolf Blöchel und Matthias Weber mit Kerstin Celina & Katharina Schulze

Mit meiner Kollegin Kerstin Celina habe ich das Polizeipräsidium (PP) Unterfranken besucht. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch mit dem Polizeipräsidenten Gerhard Kallert, Polizeivizepräsidenten Adolf Blöchel sowie dem Leitenden Kriminaldirektor Matthias Weber insbesondere über den Anstieg von rechter Hetze und Angriffe auf PolizeibeamtInnen sowie die neue Social-Media-Arbeit der Polizei.

„Reichsbürger“ sind ein Problem

Natürlich haben wir uns nach „Reichsbürgern“ erkundigt: Fast 550 sogenannte „Reichsbürger“ gibt es in Unterfranken. Davon haben 50 einen Waffenschein oder eine Waffenbesitzkarte. Vier „Reichsbürger“ konnten schon entwaffnet werden, dazu gehörte auch ein ehemaliger Polizist im Ruhestand. Der Verdacht gegen eine aktive Polizistin hat sich hingegen nicht erhärtet. Ihr in diesem Zusammenhang an den Tag gelegtes ansehensschädigende Verhalten wurde jedoch disziplinarrechtlich geahndet.

Zudem gab es erst kürzlich einen Zwischenfall in Haßfurt an der Rhön: „Reichsbürger“ hatten einen Polizisten tätlich angegriffen. Generell lässt sich in Unterfranken auch ein trauriger deutschlandweiter Trend beobachten: die Angriffe auf PolizeibeamtInnen nehmen zu – von 2015 auf 2016 um ein Drittel! Oft stehenden die Angreifenden unter Alkoholeinfluss.

Die rechte Szene ist vor allem in Mainfranken aktiv: hier gibt es Aktivisten der „Identitären Bewegung“ und des rechtsextremen „III. Wegs“. Wie überall in Bayern steigen auch in Unterfranken die rechtsextrem motivierte Straftaten an.

Gespräch über Reichsbürger, Cybercrime, Social Media & Co. beim PP Unterfranken

Polizei 2.0.

Mittlerweile sind alle Polizeipräsidien in Bayern in den Sozialen Netzwerken aktiv. Das Polizeipräsidium Unterfranken kann auf Facebook schon über 16.000 „Gefällt-mir“-Angaben verbuchen, auf Twitter sind es weit über 3.000. Ein tolles Ergebnis, denn diese Accounts gibt es erst seit knapp einem halben Jahr!

Dabei gilt als oberste Prämisse: Fakten benennen und ordentlich kommunizieren. Auch die Polizei erreicht viele BürgerInnen nun mal schneller in den Sozialen Medien als per klassischer Pressemeldung. Dies ist eine wichtige Ergänzung zur Bürgerinformation, die ich als aktive Social-Media-Nutzerin nur begrüßen kann!

Fakten über die Polizei in Unterfranken

Das Polizeipräsidium Unterfranken ist für den gesamten Regierungsbezirk zuständig, also für die Regionen Bayerischer Untermain, Mainfranken und Main-Röhn und deren knapp 1,3 Millionen EinwohnerInnen. Rund 2.600 BeamtInnen und weitere 400 Tarifbeschäftigte kümmern sich um die Fläche von 8,5-Tausend Quadratkilometern.

Mehr Informationen auf der Website des Polizeipräsidiums Unterfranken.


Interesse an Polizeithemen?

Vielleicht interessiert Sie die offizielle Dokumentation meines Grünen Polizeikongresses. Ich finde: Grüne und Polizei: das passt!

Wir organisieren gerade für Herbst 2017 einen 2. Grünen Polizeikongress in Bayern. Tragen Sie sich doch in meinen Newsletter ein, dann bleiben Sie auf dem Laufenden!