Grüner Antrag
Crystal Meth weiter bekämpfen – umfassend, gezielt und zeitgemäß
Crystal Meth ist eine Droge, die sehr hohes Gefahrenpotenzial birgt, denn der Konsum von Crystal führt sehr schnell zu einer psychischen Abhängigkeit und schweren körperlichen Schäden. In Bayern ist der Konsum von Crystal Meth immer noch weit verbreitet, wie eine Anfrage von mir aus dem letzten Jahr belegt. Wir Grüne haben deshalb einen Antrag (PDF) in den Landtag eingebracht, um Crystal Meth umfassend, gezielt und zeitgemäß bekämpfen – leider teilen die Regierungsfraktionen diesen Handlungsbedarf nicht und haben ihn abgelehnt.
Crystal Meth hat ein enormes Gefahrenpotenzial, die Verfügbarkeit in Bayern ist weiterhin stark verbreitet, die Todeszahlen steigen: Der physische und psychische Schutz von Betroffen muss oberste Priorität genießen. – Katharina Schulze
Crystal führt zu irreparablen Schäden
Crystal bzw. Methamphetamin ist ein starkes Aufputschmittel, das im Vergleich zu anderen Drogen deutlich stärker und länger wirkt. Durch Methamphetamin wird der Körper in eine extreme Wachheit und Aktivität versetzt. Es wird ihm eine Anspannungssituation vorgespielt, als wäre er auf der Flucht, was dazu führen kann, dass die Konsumenten bis zu einer Woche am Stück wach bleiben, dabei aber „vergessen“ zu Essen und zu trinken.
Diese Überbeanspruchung der Psyche und des Körpers hinterlässt häufig immense und irreparable Schäden. Hirnschädigungen, enormer Gewichtsverlust sowie Angstzustände, Störungen des Monatszyklus bei Frauen, Depressionen oder aggressives Verhalten sind Beispiele für körperliche und psychische Langzeitfolgen.
Todes- und Patient*innenzahlen steigen
Von 2018 bis 2019 ist die jährliche Zahl der Toten, die in Bayern an Methamphetamin starben, zu dem auch die Droge Crystal Meth gehört, von 17 auf 24 Fälle angestiegen. 2019 wurden insgesamt 5.359 Patient*innen aufgrund psychischer- und Verhaltensstörungen, worunter auch der Konsum von Crystal Meth fällt, ambulant behandelt. Im Jahr 2017 waren es 4.835 Patient*innen und bis Ende August 2020 waren es etwa 4.500 Patient*innen.
Präventionsarbeit intensivieren
Es braucht eine intensive, nachhaltige und gezielte Präventionsarbeit sowie Aufklärung im Umgang mit der illegalen Droge Crystal Meth und den Langzeitfolgen, um eine frühe Vorsorge zu gewährleisten. – Katharina Schulze
Das Angebot muss sich an Betroffene, deren Angehörige und alle weiteren Bezugspersonen richten. Dabei müssen auch digitale Medien und die Möglichkeiten der Online-Beratung genutzt werden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Außerdem muss bundesweit und darüber hinaus grenzüberschreitend die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden noch weiter intensiviert werden muss, damit neue Verbreitungswege entsprechend erkannt und gebremst werden können.
Im vergangenen Jahr wurden rund 11 Kilo Crystal Meth von den Sicherheitsbehörden beschlagnahmt, das ist ein Rückgang zu 2018 (12,2 Kilo). Gleichzeitig ist das Fallaufkommen in diesem Zeitraum um 450 Fälle gestiegen und neue Verbreitungswege über die Niederlande sind aufgekommen – hier müssen die Behörden ansetzen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Antrag (PDF).