Schriftliche Anfrage
Regierung muss völkische Anastasia-Bewegung in den Blick nehmen
In der Anastasia-Bewegung in Bayern gibt es unverhohlene antisemitische, rassistische und verschwörungstheoretische Ansichten. Sie ist ein Sammelbecken von sogenannten Reichsbürgern, Esoterikern, Antisemiten und auch Rechtsextremen, dies zeigt meine Schriftliche Anfrage (PDF).
Die Anastasia-Bewegung muss viel stärker in den Blick genommen werden. Ich erwarte mir hier eine klare Positionierung der Regierung. – Katharina Schulze
Die Anastasia-Bewegung geht zurück auf den russischen Autor Wladimir Megre und dessen Buchreihe „Die klingenden Zedern Russlands”. Seine Bücher enthalten eindeutige antisemitische und völkische Äußerungen.
Unterstützer*innen der Bewegung haben die Lehren Megres durch weitere Einflüsse aus der Esoterik, der Agrarwirtschaft, aber auch dem Rechtsextremismus oder der Reichsbürgerszene ergänzt. Daher lässt sich innerhalb der Bewegung mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Strömungen erkennen, die ihren Ursprung in der Weltanschauung Megres haben.
Die Bewegung vermarktet auch Seminare, Bücher und Waren mit Bezug zu Anastasia, wie z. B. Zedernholz. In Bayern hat es einzelne Versuche gegeben, sogenannte „LAIS-Schulen“ zu gründen, die der Bewegung ideologisch nahe stehen sollen. So wurde beispielsweise 2015 in Prien am Chiemsee eine Schulgründung angestrebt, die aufgrund baulicher Aspekte nicht zustande kam.
Auf meine Frage, wie die Staatsregierung solche Bestrebungen bewertet, antwortet das Ministerium, dass dem Bayerischen Verfassungsschutz eine Bewertung nicht möglich sei.
Dass die Staatsregierung keine eigene Bewertung der Anastasia-Bewegung vornimmt, sondern auf den Verfassungsschutz verweist, finde ich schwach. Solche Schulgründungen gehen gar nicht. Das muss unterbunden werden. – Katharina Schulze
Weitere Details können Sie meiner Schriftlichen Anfrage (PDF) entnehmen.