Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Diskussion im Grünen Büro

Stalking – Raus aus der Opferrolle!

17. Juni 2015 in Aktuelles, Im Parlament, Unterwegs |

Katharina Schulze in der Diskussion.

Katharina Schulze im Gespräch

Raus aus der Opferrolle – das war das Thema einer Veranstaltung in meinem BürgerInnenbüro. Wie unglaublich schwer es ist, eine Opferrolle abzustreifen zeigte der Vortrag von Christine Doering. Sie berät Stalking-Opfer und betreibt die Internetseite Stalking & Justiz. Auch die Beiträge und Beispiele der Gäste zeigten: Stalking kann jeden treffen – aus den unterschiedlichsten Gründen. Meist sind die Opfer Frauen. Die Täter sind sehr unterschiedlich – auch der zornige ehemalige Geschäftspartner kann zum Stalker werden.

Opferhilfe besser fördern

Christine Doering kämpft gegen Stalking

Christine Doering kämpft gegen Stalking

Information ist ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit gegen Stalking. Wenn es aber bereits zu Stalking gekommen ist, sind Betroffene oft auf Hilfe jenseits der Polizei angewiesen: Zur Hilfe bei Stalking gehört nicht nur der rechtliche Beistand. Vielmehr ist auch therapeutische Hilfe gefragt, da viele Opfer traumatisiert sind. Und: Es muss auch eine Täterbetreuung geben, damit diese nicht (wieder) zu Tätern werden.

 

Ehrenamtliche Institutionen wie der Weiße Ring, die Frauenhilfe, der Frauennotruf und viele mehr leisten eine unschätzbare Unterstützung für die Opfer. Dort finden sie Ansprechpersonen, die sie verstehen und unterstützen. Deshalb brauchen wir für diese Organisationen wesentlich mehr finanzielle Mittel.

Katharina Schulze und Christine Doering

Katharina Schulze und Christine Doering

Mehr Sensibilisierung für Stalking

Im Ernstfall kann die Eskalationsspirale bei Stalking bis zum Tod führen. Sehr oft fühlen sich Stalkingopfer auch allein gelassen von den Behörden – und diese sich wiederum vom Gesetzgeber. 

Für mich hat diese Diskussion gezeigt, dass wir in allen Bereichen viel mehr Sensibilisierung für das Thema Stalking benötigen. Wir brauchen auf den Polizeistationen landesweit mehr geschulte SachbearbeiterInnen, ebenso wie in den Justizbehörden. Außerdem muss über das Thema Stalking in der breiten Öffentlichkeit wesentlich besser informiert werden. Aber auf Grundlage von Fakten und nicht nur in Schlagzeilen.

Wenn Sie von Stalking betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe braucht: