Schriftliche Anfrage
Soziale Folgen der Corona-Krise: Einsamkeit
Die Corona-Pandemie bedeutet für viele Menschen bittere Einsamkeit. Sie fühlen sich abgeschnitten von der Welt. In meiner Schriftlichen Anfrage (PDF) an die Staatsregierung möchte ich deshalb wissen, wie sich die Einsamkeit und Isolation auf das Leben vieler Menschen in der Pandemie entwickeln.
Sich abgeschnitten von der Welt fühlen – das darf kein Schamgefühl sein. – Katharina Schulze
Armut und drohende Einsamkeit
Ein Leben in Arbeitslosigkeit während der Kontaktbeschränkung erschwert es, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Damit die Corona-Krise nicht zu mehr sozialen Verwerfungen führt und bestehende soziale Ungleichheiten zementiert, ist mehr gefordert von Staatsministerin Carolina Trautner!
Mehr soziale Hilfeeinrichtungen müssen weiter unter Hygienesauflagen offen sein – sozial Benachteiligte brauchen jetzt Unterstützung, sodass sie künftig die Tafeln gar nicht erst brauchen.
Regierung regiert an Sorgen von Menschen vorbei
Frauen und Kinder sind überproportional bedroht, als wirtschaftliche und soziale Verliererinnen aus der Krise hervorzugehen. Damit diejenigen, die „eh schon am wenigsten haben“, aufgefangen werden, haben wir Grüne zahlreiche parlamentarische Initiativen angestoßen.
Junge und ältere Menschen sind gefährdet
Laut empirischer Daten steigt im Lockdown das Einsamkeitsempfinden im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie: Vulnerable Phasen im Leben sind das junge Erwachsenenalter und das hohe Lebensalter. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Altersgruppen – das beschönigt die Regierung und sie unterlässt eine stetige Untersuchung, wie meine Anfrage zeigt.
Handeln im Hier und Jetzt
Einsamkeit in der Kindheit, Jugend und im jungen Erwachsenenalter ist noch zu wenig erforscht. Es braucht ein längerfristiges, engmaschiges Monitoring der Einsamkeit während der Corona-Pandemie, um die Entwicklung von Einsamkeit in diesen und möglichen weiteren Risikogruppen zu beobachten und Betroffenen so möglichst frühzeitig Hilfe anbieten zu können.
Wir dürfen nicht zulassen, dass Jugendliche um ihre Zukunft bangen. – Katharina Schulze
Angst, Schlaflosigkeit oder depressive Symptome
Die Corona-Pandemie ist längst zu einer psychischen Belastungsprobe geworden. Belastende Folgen auf die psychische Gesundheit durch das Gefühl der Einsamkeit müssen bei der Bekämpfung der Pandemie stärker mitgedacht und besser abgefedert werden, damit sie sich nicht manifestieren.
Da Kontaktbeschränkungen weiterhin notwendig sind, wollen wir Grüne sicherstellen, dass der Zugang zu psychosozialen und -therapeutischen Hilfsangeboten niederschwelliger wird.
Die Pandemie darf für einige nicht zu einer „Epidemie der Einsamkeit“ werden. – Katharina Schulze
Versäumnisse der Staatsregierung
Mit unserer Anfrage wollen wir die sozialen Folgen durch Einsamkeit und durch Isolation auch in den Fokus eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses rücken. Das Problem muss man anerkennen und wir Grüne packen hier an.
Im März 2021 haben wir eine Interpellation an die Staatsregierung gerichtet, damit eine umfassende Bestandsaufnahme zur Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bayern und eine Übersicht zur Versorgungslandschaft erstellt wird, um hier langfristige und effektive Strukturen zur Verbesserung im Hilfesystem zu schaffen und die Versorgung psychisch kranker Menschen noch mehr in den Fokus zu rücken.
Psychische Gesundheit geht uns alle an! Sie ist Voraussetzung für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe. Wir dürfen hier niemanden zurücklassen.
Einsamkeit sollten wir nicht nur mehr als privates, sondern als gesellschaftliches Problem erkennen. – Katharina Schulze
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte meiner Schriftlichen Anfrage (PDF).