Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

accu:rate und Freiwillige Feuerwehr Harthof besucht

Mehr Sicherheit für den Münchner Norden

21. Juli 2015 in Aktuelles, Unterwegs |

characters-696949_640Sicherheit im Fokus: Ein Münchner Startup simuliert Personenströme, damit sich schon im Vorfeld Gefahrenquellen bei Massenveranstaltungen oder im öffentlichen Raum erkennen lassen. Die Freiwillige Feuerwehr Harthof leistet tolle Arbeit, um den Münchner Norden sicherer zu machen. 

Sichere Fluchtwege per Software

Gründerin Dr. Angelika Kneidl von accu:rate hat mich in meinem grünen Büro in Schwabing besucht und mir ihre Software gezeigt.

Dr. Angelika Kneidl, Alexander König und Katharina Schulze

Die Software simuliert Menschenströme, beispielsweise in Gebäuden oder an Orten, wo viele Menschen zusammenkommen. Vor allem Fluchtwege lassen sich damit auf Engpässe und Gefahrenstellen überprüfen. Wenn ein Bereich so als Gefahrenpunkt identifiziert wird, kann schon frühzeitig etwas gegen Gefährdung unternommen werden.

Software-Einsatzbereich von der Demo bis ins Museum

Angelika Kneidl entwickelte diese Software im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der TU München. Ein TU-Förderprogramms half ihr, das Startup accu:rate zu gründen. Ihre Software eignet sich für die Planung der Sicherheit von Großveranstaltungen und bei Gebäuden. Anhand der simulierten Menschenströme lassen sich auch Einsatzpläne für Demonstrationen planen oder Sicherheitskräfte schulen. Spannend, welche Chancen die Digitalisierung bringt.

Wenn’s brennt kommt die Feuerwehr Harthof

Wenn ein Notfall passiert, ist meist die Feuerwehr als erstes vor Ort. Viele Freiwillige Feuerwehren leisten diese Aufgabe. Im Norden meines Stimmkreises ist die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Harthof beheimatet. Sie betreut die Bezirke Hasenbergl, Am Hart, Milbertshofen und Feldmoching. Darüber hinaus wirken diese ehrenamtlichen Helfer auch bei Großereignissen in ganz München mit oder schippen auch mal im Voralpengebiet den Schnee von den Dächern, bevor diese einstürzen.

Ohne ehrenamtlichen Einsatz geht es nicht

Ich treffe oft Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Dennoch bin ich immer wieder nachhaltig beeindruckt, wie viel Elan und Freizeit diese Menschen bereit sind sich „für die Gesellschaft“ zu opfern. So ging es mir auch bei meinem Gespräch mit dem Abteilungsführer Thomas Lommer und seinen Feuerwehrkollegen. Ohne das unglaubliche Engagement ehrenamtlicher Feuerwehrleute könnten sich viele MünchnerInnen nicht so sicher fühlen.

Ehrenamt als soziales Netzwerk

Herr Lommer erläuterte, dass neben dem rein technischen Einsatz die Feuerwehrleute häufig unter hoher emotionaler Belastung stehen. Die Schicksale, denen sie bei ihren Einsätzen begegnen, gehen bei den Feuerwehrleuten nicht spurlos vorbei. Dies muss emotional aufgearbeitet werden. Daher ist der soziale Zusammenhalt umso wichtiger, der unter den Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen besteht. Aber auch die Verwurzelung in die Stadtbezirke hinein ist wichtig: Die Freiwillige Feuerwehr Harthof ist bei vielen Veranstaltungen im Norden Münchens als Helfer mit von der Partie. Legendär ist übrigens der Steckerlfisch, den es hier am Karfreitag gibt.