Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Schriftliche Anfrage

Tod eines 45-Jährigen nach Polizeigewahrsam in Nürnberg

16. Juni 2015 in Anträge und Anfragen, Im Parlament |

Ein Mann ist im April in einem Nürnberger Polizeirevier kollabiert und später verstorben. Er hatte mehrmals in der Flüchtlingsunterkunft seiner Frau randaliert – die herbeigerufenen Polizisten setzten Pfefferspray ein. Diese Schriftliche Anfrage (pdf) klärt die Hintergründe dieses tragischen Vorfalls auf.

Was man über den Todesfall in der Flüchtlingsunterkunft in Nürnberg-Hafen weiß

Der 45-Jährige Mann hat im April 2015 in einer Flüchtlingsunterkunft in Nürnberg-Hafen seine Ex-Ehefrau bedrängt, die dort mit dem gemeinsamen Kind wohnt. Die Polizei wurde zu Hilfe gerufen und erteilte dem Mann erneut einen Platzverweis. Er hatte sich bereits mehrmals auffällig verhalten und jeweils einen Platzverweis erhalten. Nach Widerstand gegen die Polizeibeamten wurde er gefesselt auf das Polizeirevier gebracht und auf einer Liege fixiert. Im Anschluss brach er in der Zelle zusammen. Er wurde sofort wiederbelebt, auch der Notarzt war schnell vor Ort. Leider verstarb der Mann kurz darauf im Krankenhaus.

Woran der Mann gestorben war zunächst unklar. Eine Obduktion sollte klären, ob die Beamten eine Mitschuld am Tod des Mannes tragen. Laut Obduktionsbericht war der Mannes körperlich in einem sehr schlechten Zustand, er starb an einem Herzstillstand. Es gibt keine Anzeichen für mitverursachende oder ursächliche Gewalteinwirkung durch die Polizei.

Zum Glück passiert es nur selten, dass Menschen in Polizeigewahrsam sterben. Dennoch wollte ich wissen, wie die bayerische Regierung sicherstellen will, dass ein tragischer Vorfall wie dieser in Nürnberg in Zukunft verhindert werden kann. Das kann mir die CSU-Regierung aber nicht beantworten, da sie erst die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwartet.


Alle weiteren Details können Sie der Schriftlichen Anfrage (pdf) entnehmen.