Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Grüner Dringlichkeitsantrag

Kinderintensivstationen sofort entlasten!

1. Dezember 2022 in Anträge und Anfragen, Im Parlament |

Die Zahl der mit dem RS-Virus oder Influenza infizierten Kinder steigt. Die Situation der Kinderkliniken und der ambulanten Kinder- und Jugendarztpraxen entwickelt sich dramatisch. Die Kinderkliniken in ganz Bayern sind schon jetzt überlastet. Es sind kaum noch freie Betten verfügbar oder sie können aufgrund des Personalmangels nicht betrieben werden. Kinderarztpraxen verhängen Aufnahmestopps und können den Ansturm der Patient*innen kaum bewältigen. Die Versorgung der Kranken über den Winter ist gefährdet. In einem Dringlichkeitsantrag fordern wir Grüne deswegen, jetzt wichtige Maßnahmen zu ergreifen, um die Kinderintensiv- und Kinderstationen zu unterstützen und zu entlasten.

Immer mehr erkrankte Kinder

Immer mehr kleine Kinder erkranken so schwer, dass sie in eine Klinik eingeliefert werden müssen. Viele von ihnen benötigen eine Beatmung. Besonders Kinder unter drei Jahren sind betroffen. Die Expert*innen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gehen davon aus, dass die Zahl der am RS-Virus erkrankten Kinder Mitte bis Ende nächster Woche weiter stark ansteigt.

Staatsregierung muss Maßnahmen ergreifen

Es ist allerhöchste Zeit, politisch im Freistaat Bayern gegenzusteuern. Überbelegungen und lange Wartezeiten sowie weite und gefährliche Transporte müssen wir mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern. Die gute Versorgung der kranken Kinder in den kommenden Wochen muss sichergestellt werden.

Deshalb muss die Staatsregierung jetzt handeln und:

  1. eine Koordinierungsgruppe einzurichten, die Patientenströme regional und überregional koordiniert, um Wartezeiten zu reduzieren,
  2. Notfallpläne und Notfall-Mechanismen zur Steigerung der personellen Kapazitäten der Kinderkliniken umgehend zu aktivieren, indem zum Beispiel Pflegefachpersonal aus der Erwachsenenmedizin und Bundeswehr herangezogen wird,
  3. überregionale Kinderintensivtransportdienste zu etablieren, um in München und Nürnberg einen rund um die Uhr vorgehaltener Kinderintensivtransportdienst zu stationieren,
  4. die Verfügbarkeit der bemannten Kindertransportmittel zu verbessern, damit kranke Kinder schneller transportiert werden, sobald ein freies Bett zur Verfügung steht,
  5. ein landesweites telemedizinisches Pädiatrie-Versorgungsnetzwerk zu schaffen, um die Nutzung der Telemedizin zwischen den Kinderkliniken nachhaltig zu etablieren. Damit können komplex kranke Kinder flächendeckend aus spezialisierten Zentren hinaus mitbetreut und somit wohnortnah gut versorgt werden.

Weitere Informationen zu unserem Dringlichkeitsantrag hier.