Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen

25. November 2011 in Aktuelles |

Der 25.11. ist der internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen. In München gab es in diesem Jahr die „Münchner Aktionswoche gegen Gewalt gegen Frauen“, bei der sich sehr viele Initiativen, Frauenverbände, Vereine und eben auch wir Münchner Grünen und die Grüne Jugend München beteiligten.

Wir waren gleich mit zwei Veranstaltungen präsent, mit einer Diskussionsrunde und einer Aktion:

Für den 17.11.2011 haben Jana Kehl, Vorsitzende der Grünen Jugend München, Anna Perin, Koordinatorin des AK Geschlechtergerechtigkeit und ich die Diskussionsveranstaltung zum Thema „Häusliche Gewalt – Eine Menschenrechtsverletzung an Frauen in den eigenen vier Wänden“ organisiert.

Dazu hatten wir Juliane von Krause und Sonja Herberth von Terre des Femmes zu Gast. Terre des Femmes ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen und setzt sich seit 30 Jahren für Frauenrechte ein.

Juliane von Krause und Sonja Herberth von Terre des Femmes

 

An dem Abend haben wir uns intensiv mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ beschäftigt. Häusliche Gewalt ist die häufigste Ursache von Verletzungen bei Frauen: häufiger als Verkehrsunfälle und Krebs zusammen genommen. Jede vierte Frau in Deutschland ist oder war schon Opfer von häuslicher Gewalt. Einkommen, Alter, Bildung und Religionszugehörigkeit sind dabei völlig bedeutungslos. In 80-90 Prozent der Fälle von häuslicher Gewalt sind Frauen die Opfer und Männer die Täter. Die Folgen von Gewalt sind gravierend: Gewalt ist ein großes Gesundheitsrisiko von Frauen: Traumata, Depressionen und Ängste suchen die Betroffenen immer wieder heim. In München gab es 2010 3526 Fälle von häuslicher Gewalt – die Dunkelziffer liegt weit höher. In über 50% der Fälle wird physische Gewalt angewendet und in 1/3 der Fälle sind Kinder in den Gewaltsituationen mit dabei. Diese Zahlen sind erschreckend und zeigen eindeutig, dass noch viel Handlungsbedarf besteht. Was kann man tun? Es gibt in Deutschland verschiedene Strategien um gegen die häusliche Gewalt anzugehen: Beratungsstellen, Strafanzeige, Platzverweise, Frauenhäuser und das Gewaltschutzgesetz sind wichtige Mittel um Wege um Frauen zu helfen. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass die Beratungsstellen und die Frauenhäuser finanziell gut abgesichert bleiben – an dieser Stelle darf nicht gespart werden. Außerdem muss die Strafverfolgung von Tätern noch konsequenter durchgeführt werden. Aber auch im Bildungsbereich ist noch viel zu tun: Gewaltprävention und Aufklärungsarbeit in Schulen, Erziehungseinrichtungen und Krankenhäsuer ist ein weitere wichtiger Schritt. Auch StaatsvertreterInnen wie PolizistInnen und die Gerichte brauchen eine bessere Ausbildung und Sensibilisierung

Am 24.11. fand die Aktion gegen Gewalt gegen Frauen auf dem Odeonsplatz statt. Bei der Aktion forderten drei Frauen symbolisch, dass man weder weghören noch wegschauen dürfe wenn Frauen Gewalt zugefügt wird und vor allem, dass das Totschweigen gebrochen werden solle. Jana und ich haben dazu auch eine PM herausgeben: