Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Schriftliche Anfrage

Impfung der Beschäftigten des „Forte Village“ Hotels

2. August 2021 in Anträge und Anfragen, Im Parlament |

Während in Bayern über die Hälfte Menschen weiter auf ihre Corona-Impfung wartet, findet am Münchner Flughafen eine heimliche Impfaktion für hundert Menschen statt, die dafür extra mal kurz aus Italien einfliegen. Wir Grüne haben eine Schriftliche Anfrage (PDF) an das Gesundheitsministerium gestellt und wollen wissen: Woher kam der verwendete Impfstoff und wer hat ihn zur Verfügung gestellt?

Gesundheitsbehörden unwissend

Es ist wirklich erschreckend, dass eine groß angelegte Impfaktion unter dem Radar der örtlichen Gesundheitsbehörden stattfinden kann. – Katharina Schulze

Die Antwort des Ministeriums auf unsere Anfrage bestätigt diesen Verdacht.

Da spaziert ein bayerischer Hausarzt zu einer Apotheke, die ihm mal schnell mindestens einhundert Impfdosen zur Verfügung stellt, während zu diesem Zeitpunkt noch hunderttausende Menschen im Land – darunter vermutlich auch viele seiner eigenen Patient*innen – sehnlich auf ihren „Pieks“ gewartet haben.

Konsequente Aufklärung ist nötig

Die Ermittlungsbehörden müssen nun lückenlos und konsequent aufklären: Wussten die Gesundheitsbehörden vor Ort wirklich nichts von der Aktion? Welche Zahlungen hat der Arzt dafür von wem erhalten? Welche weiteren Personen waren und sind in die Organisation involviert? Wurden auch sie dafür bezahlt und was hat es konkret mit einer bereits bekannten zweiten Impfaktion am Münchner Flughafen auf sich?

Für uns Grüne ist klar: Impfen ist der beste Weg, um gemeinsam gegen die Pandemie anzukommen und wieder ein freieres Leben führen zu können. Dafür müssen wir aber vor allem Vertrauen bei denen schaffen, die noch zweifeln. – Katharina Schulze

Mafiöse Mauschelaktionen sind dabei mehr als kontraproduktiv.

Faire und transparente Impfstoffverteilung

Die Staatsregierung hat nun die dringende Aufgabe dafür zu sorgen, dass bei uns im Land tatsächlich auch weiter eine faire und transparente Verteilung erfolgt.

Wertvoller Impfstoff darf niemals an die Meistbietenden verkauft werden. Wenn Impfdosen übrig sind, sollten wir enger mit anderen Ländern zusammenarbeiten, um aktuelle Bedarfe an anderer Stelle gezielt zu decken.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte meiner Schriftlichen Anfrage (PDF).