Anfrage zum Plenum
Impfstoffbeschaffung und Verteilung in Bayern
Ich wollte von der Staatsregierung in einer Anfrage zum Plenum (PDF) wissen, wie die derzeitige Impfstoffbeschaffung und Verteilung an Impfzentren und Ärzt*innen in Bayern abläuft und wie viele Impfdosen bis Ende 2021 noch zur Verfügung stehen werden. Die Antwort der Söder-Regierung ist erschreckend: Bayern ist offenbar schlecht vorbereitet und die Regierung weiß nicht, wie viele Impfdosen von welchem Impfstoff wann kommen.
Es fehlt an einer klugen Impfstoff-Steuerung, die regionale Hotspots und die Demographie vor Ort mitberücksichtigt! – Katharina Schulze
Die Antwort auf meine Anfrage zeigt, dass es bisher keinen richtigen Plan gab: Sowohl Ärzt*innen als auch Verantwortliche der Impfzentren bestellen den Impfstoff per Großhandel, so viel sie wollen und mit freier Herstellerwahl.
Vorgehen benachteiligt einige Landkreise
Dieses Vorgehen ist in einer normalen Situation sicherlich sinnvoll, wenn es um gängige Impfstoffe geht. Das Problem bei den Corona-Impfstoffen ist jedoch, dass es Engpässe bei der Verfügbarkeit gibt (und sogar eine Biontech-Deckelung) und wir uns außerdem mitten in der vierten Welle befinden.
Ich würde also schon erwarten, dass hier ein geordnetes und durchdachtes Beschaffungssystem herrscht, bei dem Bund sowie Freistaat eine wichtige Rolle spielen – in der Impfstoffbeschaffung und -verteilung zwischen Impfzentren, Ärzt*innen und Hotspots mit hoher Inzidenz.
Das System benachteiligt Gebiete mit kleineren Impfzentren oder weniger niedergelassenen Ärzt*innen, die impfen. Das kann zu Problemen führen, wenn in diesen Gebieten viele ältere Menschen wohnen, die jetzt schnell eine Auffrischungsimpfung benötigen.
Dass außerdem nicht klar ist, wie viele Impfdosen von welchem Impfstoff wann geliefert werden, zeigt erneut, wie ungeplant die Söder-Regierung immer noch in der Pandemiebekämpfung agiert. – Katharina Schulze
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte meiner Anfrage zum Plenum (PDF).