Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

FMG subventioniert Flugbewegungen

Gekaufter Verkehr am Flughafen

7. Februar 2016 in Aktuelles, Unterwegs |

Da spricht der Flughafen Münchens ständig davon, dass die zwei Bahnen angeblich nicht reichen würden. Und jetzt kommt raus, dass sie sich zusätzliche Auslastung für knapp 2.000 Euro pro Flugbewegung erkaufen. Ein weiterer Punkt auf der langen Liste, warum wir keine 3. Startbahn brauchen!

Katharina Schulze bei einer Demonstration gegen die Dritte Startbahn 2014

Katharina Schulze bei einer Demonstration gegen die Dritte Startbahn 2014

Ein weiterer Skandal um die FMG: gekaufter Verkehr

Der Flughafen München erkauft sich zusätzliche Auslastung für knapp 2.000 Euro pro Flugbewegung. Das ist ein handfester Skandal! Mein Kollege Christian Magerl hat diese Nachricht nun schriftlich von Finanzminister Söder: „Die FMG tut so, als platze ihr Flughafen aus allen Nähten. Gleichzeitig erkauft sie sich für viel Geld zusätzlichen Flugverkehr. Das hat vor dem Hintergrund der Startbahn-Debatte eine politische Dimension und darf nicht unter den Teppich gekehrt werden“.

Der Freisinger Umweltpolitiker hatte nach Medienberichten über die Ansiedelung der Billig-Airline Transavia in München erstmals Verdacht geschöpft, dass hier erhebliche Subventionen geflossen seien. Zu dieser konkreten Förderung erhielt er allerdings keine Auskunft. Stattdessen wurde ihm mitgeteilt, dass in den Jahre 2013 und 2014 jeweils rund 9.000 zusätzliche Flugbewegungen mit insgesamt 34 Millionen Euro gefördert worden seien – pro Flugbewegung also 1.889 Euro. In den Genuss dieser Subventionen kamen laut Minister Söder 46 Luftverkehrsgesellschaften. Ohne diese Fördermittel wäre der Rückgang der Flugbewegungen in beiden Jahren noch deutlicher ausgefallen. Die Debatte um die dritte Startbahn wäre vielleicht schon längst erledigt. Wir Landtags-Grünen sehen in dem millionenschweren Subventionsprogramm der FMG einen letzten, verzweifelten Versuch, in der Startbahndebatte das Ruder noch einmal herumzureißen.

Wir brauchen keine Dritte Startbahn

Warum nicht? Es gibt keinen Bedarf für eine weitere Start- und Landebahn am Münchner Flughafen. Die Finanzierung ist ungeklärt. Die Zahl der Flugbewegungen ist entgegen der Prognosen rückläufig. Die AnwohnerInnen sind bereits heute sehr belastet durch Abgase und Lärm. Der Luftverkehr würde 1000 Hektar Vogelschutzgebiet vernichten – ganz abgesehen davon, dass Fliegen ein Klimakiller ist und bereits heute vom Staat stark subventioniert wird.