Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Soziales Engagement für Kinder und Jugendliche

Clean Projekt Neuhausen

30. Oktober 2014 in Aktuelles, Unterwegs |

Anne Weiß vom Clean Projekt Neuhausen, Anna Hanusch und Katharina Schulze

Anne Weiß vom Clean Projekt Neuhausen, Anna Hanusch und Katharina Schulze

Das Clean Projekt Neuhausen ist ein gemeinnütziger Verein, der integrative und soziale Arbeit für die Kinder im Stadtviertel Neuhausen leistet. Im Gespräch mit Anne Weiß, der Leiterin, und Anna Hanusch, der Vorsitzenden des örtlichen Bezirksausschuss, hat mich beeindruckt, dass hier viele Bürgerinnen und Bürger weit über die üblichen Aufgaben im Ehrenamt hinaus tätig sind.

Das Clean Projekt Neuhausen (CPN) wurde vor mittlerweile über 20 Jahren auf Initiative von jungen Leuten vor Ort gegründet, um eine aktive Jugendhilfe im Viertel zu betreiben. Lag der Schwerpunkt anfangs noch darauf, Jugendliche mittels Sport und Gruppenarbeit von Drogen und Kriminalität fern zu halten, haben sich die Aufgabengebiete stark gewandelt. Heute ist das CPN eine Kombination aus Kontaktladen, Fitnessraum, erlebnispädagogischen Maßnahmen, Mittagstisch, Lernhilfe und Beratung – ein bundesweit einzigartiges Angebot im Bereich der Jugendhilfe.

Mittagstisch und Hausaufgabenbetreuung

Der Verein bietet mittlerweile Mittagstisch und Hausaufgabenbetreuung für die Schüler dem umliegenden Schulen an. Hinzu kommen Deutschkurse, Lernhilfen und vieles mehr, das Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund den Einstieg in unsere Gesellschaft erleichtert. Rund 30 Kinder nutzen jeden Nachmittag die Lernhilfe und Hausaufgabenbetreuung. Etwa 80 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gehören ebenfalls zu den dauerhaften Besuchern des CPN.

50% der Finanzierung erfolgt über Spenden

Für die jugendlichen Flüchtlinge geht die Betreuung auch weit über das normale Maß hinaus: Sie wird ergänzt durch Beratung, Hilfe bei Behördengängen, Hilfe für Kleidung, Essen und mehr. Der größte Teil dieser Leistungen erfolgt unentgeltlich. Die Stadt München finanziert nur zwei Stellen für diese Jugendhilfe. Ein Unding, wenn man bedenkt, welchen gesellschaftlichen, präventiven und sozialen Wert die Arbeit des CPN für das soziale Gefüge des Stadtteils hat. Ungefähr die Hälfte des finanziellen Bedarfs muss der Verein über Spenden stemmen.

Schnelles unbürokratisches Handeln ist gefordert

Doch gerade diese Spendenakquise kostet Zeit, die besser in den eigentlichen Vereinszweck investiert wäre – und in aktuelle Probleme. Gerade die minderjährigen Flüchtlinge hätten – angesichts ihrer Lebensgeschichten – Bedarf an zusätzlicher Betreuung, Gesprächen und Therapie. Hier ist ein schnelleres und weniger bürokratisches Vorgehen von Sozial- und Jugendreferat bei der Prüfung und Bewilligung von Geldern für die personelle Ausstattung dringend nötig.

Danke für das Engagement!

Ich bewundere Frau Weiß und ihre MitarbeiterInnen für das idealistische und selbstlose Engagement, das sie hier an den Tag legen. Ohne Menschen wie sie würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren.

 

Katharina Schulze im Gespräch mit  Anne weiß und Anna Hanusch

Katharina Schulze im Gespräch mit Anne Weiß und Anna Hanusch