Katha und Eva auf Tour durch Bayern
„Wirtschaft mit Zukunft“-Tour: ZF Friedrichshafen
Das Auto der Zukunft soll gerne in Bayern gebaut werden, darin sind wir Grüne uns einig. Wie das gelingen kann, wollten Katharina Schulze und Eva Lettenbauer beim zweiten Termin der Tour „Wirtschaft mit Zukunft“ beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen in Schweinfurt erfahren. Das Unternehmen ist mit rund 9.000 Angestellten einer der größten Arbeitgeber in Unterfranken und fertigt auch Bauteile für Elektroautos.
Mit Sicherheitsschuhen und Signalwesten gesichert führt Werksleiter Hans-Jürgen Schneider seine Besucherinnen persönlich durch das „Werk Süd“ am Rande der Stadt. Der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer fertigt hier Bauteile und Antriebstechnik für Autos. An weiteren Standorten produziert der Konzern unter anderem Bauteile für Züge wie ICE und TGV oder für Windräder.
Umschulungen zu Elektromobiltät
Vor einem Elektromotor bleibt die kleine Gruppe stehen und Hans-Jürgen Schneider erzählt, dass bereits 500 Mitarbeitende innerbetrieblich in den Bereich Elektromobilität gewechselt sind; bald sollen es über 3000 sein – die Umschulungen laufen.
Dr. Otmar Scharrer, Entwicklungsleiter im Bereich E-Mobilität, entwarf früher selbst Verbrennungsmotoren und ist heute fasziniert vom technologischen Niveau der Elektromotoren, besonders von den komplexen Hybridantrieben. Um dieses Thema entspinnt sich auch gleich eine angeregte Debatte: Bei welchen Einsatzzwecken sind sie sinnvoll, und wie lange brauchen wir sie als Übergangstechnologie, um E-Mobilität in die Breite zu bringen?
Das Auto der Zukunft soll gerne in Bayern gebaut werden! – Katharina Schulze
Nur klimaneutrale Wirtschaft sichert Wohlstand
Einig sind sich alle darin: Nur eine klimaneutrale Wirtschaft wird den Wohlstand in Bayern langfristig sichern. Das Festhalten am Verbrennungsmotor und der mangelnde Einsatz für E-Mobilität und wasserstoffgetriebene Antriebe gefährden die Zukunft des Automobilstandorts Bayern.
Die Politik kann und muss in Bayern noch viel mehr tun, um den Wandel zu unterstützen und die Arbeitsplätze der Zukunft langfristig zu sichern. – Katharina Schulze
Energiewende vorantreiben
Ob die sozial-ökologische Transformation gelingt, hängt auch von klaren politischen Vorgaben und Rahmenbedingungen ab: Um die Ökobilanz von E-Antrieben weiter zu verbessern, müssen wir dringend die Energiewende vorantreiben. Eine Windkraft-Bremse, wie die 10H-Regelung in Bayern, darf es zukünftig nicht mehr geben. „Grüne Infrastruktur ist auch ein Standortfaktor“, betont Eva Lettenbauer. Den entschlossenen Ausbau der Ladeinfrastruktur sehen Katharina Schulze und sie ganz klar als Aufgabe der Politik an.
Und natürlich geht es im Gespräch auch um die Fachkräfte der Zukunft: ZF erwartet deutlich mehr Anstrengungen in der Bildungspolitik, um zukünftige Mitarbeiter*innen in Bayern ausbilden zu können.
Wir müssen die Attraktivität der MINT-Fächer stärken und Bayerns Schulen durch eine gute digitale Infrastruktur endlich fit fürs 21. Jahrhundert machen. – Katharina Schulze