Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Katha und Eva auf Tour durch Bayern

„Wirtschaft mit Zukunft“-Tour: Gründerzentrum LINK

9. September 2020 in Unterwegs |

Auf ihrer Tour „Wirtschaft mit Zukunft“ haben Katharina Schulze und Eva Lettenbauer auch dem Landshuter Gründerzentrum LINK einen Besuch abgestattet. Das Gründerzentrum dient als Anlaufstelle für Gründer*innen, Absolvent*innen und Kreative aus der Region. Sie haben vor Ort die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Unternehmer*innen und Expert*innen aus Feldern wie der Sozialen Arbeit und der Landwirtschaft zu vernetzen und auszutauschen. 

Standortvorteil Landshut

Netzwerkmanager Philipp Landerer führt seine Besucherinnen durch das Gründerzentrum und erzählt vom erfolgreichen Start des Gründerzentrums trotz der Pandemie: „Seit einem halben Jahr gibt es das LINK. Wir sind aktuell bei 50 Prozent Auslastung – und wollen auch gar nicht komplett werden. Es soll immer Platz sein für neue Ideen und kreative Gründungen.“

Während vergleichbare Anlaufstellen für Start-ups in München überfüllt sind, verfügt Landshut über eigene Einheiten und Coworking-Plätze ab 200 Euro im Monat.

Digitale Projekte für eine nachhaltigere Wirtschaft

Im LINK entstehen momentan viele Projekte im Bereich Digitalisierung, beispielsweise ein vernetztes Vertriebsmanagement für Molkereien, um Wege zu verkürzen und die Milch frischer zu halten, oder eine intelligente Azubi-Kontakt-Börse, die Berufseinsteiger*innen die breite Vielfalt unserer Arbeitswelt personalisiert näher bringt.

Ein weiteres Start-up beschäftigt sich mit der Optimierung von Photovoltaikanlagen mit der Motivation, eine nachhaltigere Energiewirtschaft zu schaffen, mit der sich zum Beispiel der nahe gelegene Atommeiler Isar 1 locker einsparen lässt.

Start-Ups sorgen für Wettbewerb um die besten Ideen, sie sind innovativ und Arbeitsplatz für viele Menschen. Darum sollte der Freistaat Gründerinnen und Gründer tatkräftig unterstützen, denn sie sind immerhin der Mittelstand von morgen! Deswegen wollen wir u.a. ein eigenes bayerisches Förderprogramm für Social Entrepreneurs und Green Startups.

Für uns Grüne ist klar: Existenzgründungen und Start-Ups sind das Lebenselixier einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft! – Katharina Schulze

Zusammen mit meinen Kolleginnen Rosi Steinberger (links) und Eva Lettenbauer (rechts) im Gründerzentrum LINK in landshut

Wertvolles Netzwerk

Für die Gründer*innen ist vor allem die Netzwerkpflege, die das Gründerzentrum ermöglicht, essentiell.

Angst, dass hier Ideen gestohlen werden, besteht nicht, ganz im Gegenteil: „Das Gründerzentrum hat uns durch die Krise gebracht. Es funktioniert für uns als eine ganze Vielzahl von Mentoren, alle profitieren voneinander. Wenn der Freistaat hier investiert, stärkt er die regionalen Netzwerke und schafft einen Beschleuniger für die gleichwertigen Lebensverhältnisse in Bayern,“ so etwa die Gründerin der Azubi-Börse RECREWT, Bianca Kujath.

Und die Vernetzung reicht weit über das Gründerzentrum hinaus, betont Philipp Landerer: „In der Region kennen wir die Big Player – ich kann einfach bei der Niederlassung des großen Maschinenbauers anrufen und sie mit den kreativen Köpfen der Start-ups zusammenzubringen.“

Und schon vor der Gründung könne die Region individuelle Stärken ausspielen: Die Professor*innen an der Hochschule Landshut kennen ihre Studierenden und zukünftige Gründer*innen mit Namen. Das sei in München so nicht möglich.

Danke für den interessanten Einblick!

Politik muss Infrastruktur schaffen

Inspiration, Vielfalt, aber auch Infrastruktur und Beratung: All das bietet ein Gründerzentrum – neben dem obligatorischen Kickertisch, an dem Eva und Katharina während ihres Rundgangs natürlich auch vorbeikommen.

Die Gründer*innen entwickeln das Zentrum stetig weiter – aktuell arbeiten sie an einem Konzept für eine Kinderbetreuung.

Und was braucht es noch an politischer Unterstützung für die Start-up-Szene in Bayern? Eva Lettenbauer fasst zusammen: „Der Förderdschungel in Bayern gehört entflochten. Außerdem müssen wir Innovationen schon an den Universitäten stärker fördern und die Beratung für Start-ups und Gründer*innen vor Ort ausbauen.“

Eine attraktive öffentliche Infrastruktur ist gerade für junge Unternehmen ganz entscheidend: Vom schnellen Breitbandinternet bis zum Ausbau der Kinderbetreuung gibt es einiges zu tun! – Katharina Schulze