Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Debatte im Plenum

Was tun gegen Wohnungseinbrüche in Bayern?

14. Juni 2016 in Im Parlament, Unterwegs |

In Bayern sind Wohnungseinbrüche echt ein Problem, wenn auch weniger als im Bundesdurchschnitt. Ein Wohnungseinbruch ist emotional besonders belastend – was können wir aus der Politik dagegen tun?

Ein paar Fakten…

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist seit 2010 stark gestiegen, hatte 2014 einen traurigen Rekord und ist dann 2015 zum Glück wieder ein bisschen gesunken. Dennoch kann man nicht von einer Entlastung sprechen: 7.480 Fälle im Jahr 2015 ist einfach immer noch zu hoch. Bundesweit sind die Einbrüche etwas stärker angewachsen (54 % Bayern, 65 % Bund). Die Aufklärungsquote in Bayern beim Wohnungseinbruch ist sehr niedrig, bei 15,9% (bei Rauschgiftdelikten schaffen wir eine Quote von 96,7%).

Meine Rede dazu im Plenum

Was man gegen Einbrüche in Bayern tun kann und muss

Wir brauchen mehr Personal bei der Polizei bzw. durch Aufgabenzuteilung muss sicher gestellt werden, dass die PolizistInnen genug Zeit für die Aufklärung solcher Delikte haben. Natürlich brauchen wir dazu auch kriminalistisch gut ausgebildetes Personal für gute Tatort-und Analysenarbeit.

Was wir jetzt nicht brauchen sind höhere Strafen – Abschreckung bringt nichts, das zeigt die Wissenschaft. Wir brauchen vielmehr eine konsequente Anwendung der Gesetze, die wir schon haben.

Wir Grüne schlagen daher ein Maßnahmenpaket gegen Einbruch in Bayern vor:

  • intensive Präventionsmaßnahmen, damit man es den Tätern nicht allzu einfach macht (Stichwort technischer Einbruchschutz, Infokampagnen)
  • mehr Personal für Streifenwägen auf der Straße
  • besserer Informationsfluss zwischen den Bundesländern und EU-Ländern, um internationale Täter zu fassen
  • die Wurzel des Übels erkennen: die Spanne zwischen Arm und Reichen, Drogenabhängigen etc. ist auch ein Grund für diese Delikte. WissenschaftlerInnen aus der Kriminalwissenschaft sollen mit SozialwissenschaftlerInnen, Schulen, Polizei etc. zusammenarbeiten, um mehr Daten über Einbrüche zu sammeln