Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Urwahl

Danke! Ich bin grüne Spitzenkandidatin.

6. Februar 2018 in Unterwegs |

Die grünen Mitglieder haben Ludwig Hartmann und mich zum Spitzenduo für die Landtagswahl 2018 gewählt. Ich bedanke mich für das fulminante Ergebnis von knapp 90% und das große Vertrauen! Jetzt geht es erst richtig los, denn dieser Wahlkampf wird ein Haltungswahlkampf.

Spitzenduo der Bayerischen Grünen: Ludwig Hartmann und Katharina Schulze

Warum Haltungswahlkampf? Wir stehen Parteien gegenüber, die sich nicht zu schade sind, unter anderem mit Viktor Orban zu posieren. Es braucht also ein Bollwerk, welches ein lebenswertes Bayern bewahrt. Unser Bayern ist lebenswert, weil es weltoffen ist, mit Menschen aus allen Nationen arbeitet, lebt und liebt und die sich für unsere Demokratie, Vielfalt und Solidarität einsetzen. Diese Menschen gilt es zu stärken und zu unterstützen. Es ist schön, dass immer mehr Menschen politisch aktiv werden und sich für Europa, für ein gutes Miteinander einsetzen. Sie haben recht: Die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Terrorismus und die Armutsbekämpfung meistern wir nicht, indem wir Mauern hochziehen, sondern indem wir Brücken bauen.

Dafür möchte ich meinen Teil für die Grünen beitragen. Durch meine Erfahrungen als innenpolitische Sprecherin im Landtag und als Initiatorin zweier erfolgreicher Bürgerentscheide weiß ich, was wir zur Stärkung der Demokratie und der Zivilgesellschaft sowie dem Kampf gegen Menschenfeindlichkeit ganz konkret tun müssen. Das geht los bei mehr Demokratiebildung bis hin zur Stärkung des Rechtsstaates. Ich habe nicht nur Kontakt zur Polizei, sondern auch zu antifaschistische MitstreiterInnen. Ich gehe auf Anti-Nazi-Demos und zum Gespräch mit dem USK. Berührungsängste kenne ich da nicht.

Genau darum geht es in diesem Wahlkampf: Offen für Ideen und Anregungen sein, ohne Scheuklappen die Zukunft gestalten. Mutig Herausforderungen anpacken, anstatt sich in einem „das geht nicht“ zu verlieren.

Wenn ich wieder einmal höre, dass es „halt nicht geht“, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spürbar zu verbessern, dann werde ich wütend. Bessere und mehr Kinderbetreuung mit längeren Öffnungszeiten kann man auch endlich in Bayern umsetzen. Frauen verdienen im Jahr 2018 das gleiche Gehalt für die gleichwertige Arbeit wie Männer. Und ja, die Hälfte der Macht gehört den Frauen! Ich kann das nicht nachvollziehen, dass wir darüber immer noch reden müssen. Wir brauchen eine Quote für den Öffentlichen Dienst und Unternehmen in staatlicher Hand – die Zeit der freiwilligen Selbstverpflichtung ist bei dem Thema einfach vorbei. Und darüber hinaus werfen wir Grüne auch die überalterten Rollenbilder über Bord und werten die sogenannten Care-Berufe finanziell auf.

Chancengerechtigkeit beginnt bei den Kindern mit längeren gemeinsamen lernen und zieht sich durch das ganze Leben durch. Zur Chancengerechtigkeit gehört auch, mit der Digitalisierung Schritt zu halten.

Digitalisierung gestalten bedeutet nicht nur, dass es endlich überall Mobilfunkabdeckung und einen Glasfaseranschluss gibt, sondern vor allem, dass alle Menschen die Chancen der Digitalisierung sicher nutzen können. Wir müssen uns mit den kulturellen Veränderungen dringend und intensiv beschäftigen. Ich möchte durch die Digitalisierung mehr Lebensqualität für alle Menschen erreichen. Deswegen ist für mich klar: Der Mensch ist bei dem Thema der Mittelpunkt und nicht die Technik. Dazu gehört, dass wir in den Schulen Digitalkunde einführen, damit die Jüngsten schon fit gemacht werden beim Thema Medienkompetenz, Informatik, Robotik und Künstliche Intelligenz. Bei der Gestaltung der Digitalisierung dürfen wir aber auch nicht diejenigen Menschen außer Acht lassen, für die „dieses Internet“ noch bedrohlich wirkt. Wir brauchen deswegen endlich ein verbindliches Weiterbildungsgesetz in Bayern. Denn die Digitalisierung kann, wenn es richtig gemacht wird, vieles erleichtern: Das beginnt z.B. bei der vernetzten Mobilität, also endlich ein Ticket für den gesamten Öffentlichen Nahverkehr, der Kommunikation zwischen Staat und Bürgerinnen bis hin zur Gestaltung der Energiewende.

Abwarten, was andere machen, war nämlich noch nie meine Sache. Ich freue mich über alle, die mit mir pragmatisch die Welt retten möchten. Danke für das große Vertrauen der grünen Basis!

Wenn Bayern weiterhin ein erfolgreiches Bundesland sein möchte, dann müssen unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen, für Weltoffenheit und Chancengerechtigkeit sorgen und beim Zukunftsthema Digitalisierung Vorreiter werden. Dafür braucht es Grüne in Verantwortung. Ich freue mich auf den Wahlkampf und werde voller Leidenschaft für unsere grünen Konzepte werben!

Fakten zur Grünen Urwahl

9.303 grüne Mitglieder hatten die Möglichkeit, durch die Urwahl mitzuentscheiden, wer die Partei als Spitzenduo in die Landtagswahl am 14. Oktober 2018 führen soll. Die Abstimmung lief im Zeitraum 12. Januar bis 02. Februar 2018.

Es sind 4.943 Wahlunterlagen in unserer Parteizentrale eingegangen. Davon waren 4.641 gültige Stimmen. Damit liegt die Wahlbeteiligung bei 53,13%.

  • Katharina Schulze wurde mit 4.142 Stimmen (89,25%) gewählt,
  • Ludwig Hartmann mit 3.057 Stimmen (65,87%).
  • Auf Thomas Gehring entfielen 1.387 Stimmen (29,89%).

Vielen Dank an das gesamte Team der Landesgeschäftsstelle und an den grünen Landesvorstand für die tolle Organisation der Urwahl! An meine Kollegen Thomas und Ludwig ein großes Dankeschön für den immer fairen Urwahlkampf! Es hat Spaß gemacht – und jetzt kann der Wahlkampf kommen!