Pressemitteilung
„Grün packt an“
Das Bio-Brot bäckt sich nicht von allein, die Photovoltaik-Anlage springt nicht von sich aus aufs Dach, der Holztisch baut sich nicht von selbst zusammen und Maschinen brauchen Betreuung. 2021 haben knapp 950.000 Menschen in Bayern in über 130 Handwerksberufen in Bayern gearbeitet – von A wie Änderungsschneider*in bis Z wie Zweiradmechatroniker*in.
Das Handwerk in Bayern leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen (2021: 67.000 Auszubildende), trägt zur ökologischen Modernisierung unseres Landes bei und stärkt regionale Wertschöpfungsketten. Für die Landtags-Grünen ist das Handwerk ein wichtiger Partner für den sozial-ökologischen Umbau der bayerischen Wirtschaft.
Die Landtags-Grünen wollen deshalb zuhören, anpacken und lernen – unter dem Motto „Grün packt an“ werden die Abgeordneten in ihren Regionen – dort liegt die Stärke der bayerischen Wirtschaft – Unternehmen besuchen und dort mit anpacken: im Friseursalon, in der Bäckerei oder in der Brauerei.
Katharina Schulze wird am 24.5.22 für die Energie-Genossenschaft Fünfseenland eG in Herrsching einem Solar-Monteur zur Hand gehen. Zusammen mit Bürger*innen, Kommunen und Gewerbe wird hier regionale, regenerative Energie genutzt und gefördert. Die grüne Fraktionsvorsitzende wird auf einem Hausdach einen Einblick in die Montage und Wartung von Photovoltaikanlagen bekommen und über Lieferketten, regionale Netzwerke und die Fachkräftesituation im Fünfseenland sprechen: „Das bayerische Handwerk stellt über 68.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Fast jede dritte Ausbildungsstelle ist in einem Handwerksbetrieb – das ist großartig und muss unterstützt werden“, so Katharina Schulze.
Dabei waren 2021 aber nur knapp ein Fünftel der Auszubildenden (18,3 Prozent) im Handwerk weiblich. „Dieses riesige Fachkräftepotenzial sollten wir nicht verschwenden, sondern gezielt fördern. Wir wollen die klassischen Handwerksberufe auch für junge Frauen attraktiver machen: Weg mit den Rollenklischees, her mit gleicher Bezahlung, wir brauchen Modelle zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Initiativen, um junge Frauen bei der Berufsorientierung und -beratung für Handwerksberufe zu begeistern.“
Ludwig Hartmann ist am 24.5.22 in Berchtesgaden unterwegs. Beim Sägewerk Saghäusl, einem nachhaltig wirtschaftenden Familienbetrieb, der Holz aus Bayern verarbeitet, wird er den Weg des Holzes vom Baum zum Brett verfolgen. „Mein freiwilliges ökologisches Jahr in einem kommunalen Forstbetrieb hat mein Interesse an Wald und Holz nachhaltig geweckt. Deshalb freue ich mich jetzt, in die Verarbeitung einzutauchen und einen Tag an der Säge und der Hobelmaschine mitzuarbeiten. Es ist faszinierend, was Holz alles kann, aus Baumstämmen werden Holzböden, Bauholz und wie im Saghäusl sogar Hölzer für Kirchenorgeln geschnitten. Ohne Menschen, die ihr Handwerk verstehen, würden wir nie diese Vielfalt an Einsatzbereichen aus dem Co2-speichernden Naturprodukt herausholen können.“
Ludwig Hartmann ist überzeugt: „Um dem Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken, müssen wir das Interesse am Handwerk steigern! Schüler*innen jeder Schulart sollen künftig zwei Praktika in einem Ausbildungsberuf machen. Daneben muss es einfacher werden, sich beruflich neu zu orientieren. Viele Menschen verspüren in unserer digitalisierten Welt den Drang, mit ihren Händen zu arbeiten. Sie können dringend benötigte Fachkräfte von Morgen werden.“
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