Stärkung des Handwerks
„Grün packt an“: Bei einem Friseur-Ausbildungsbetrieb in München
Im Rahmen der „Grün packt an“-Tour zur Stärkung des Bayerischen Handwerks habe ich die Auszubildenden des Friseur-Ausbildungsbetriebs „Ponyclub Academy“ in München unterstützt.
Anspruchsvoller Handwerksberuf
Die „Ponyclub Academy“ wurde 2011 von den Inhaber*innen des Friseurunternehmens „Ponyclub“ gegründet, um Fachkräfte für das Friseurhandwerk in München aus- und weiterzubilden.
Ich durfte bei ihrem Besuch gestern in den Ausbildungsräumen am Gärtnerplatz die Auszubildenden im 2. Lehrjahr unterstützen und selbst am Puppenkopf die Färbetechnik „Balayage“ üben.
Bisher durfte ich mich immer als Gast beim Friseur einfach auf den Stuhl setzen und entspannen, es war total interessant, jetzt auch die andere Seite kennenzulernen.
Der Beruf als Friseurgesell*in ist hochanspruchsvoll, sowohl körperlich als auch im Kund*innenkontakt. Auch wenn ich ziemlich langsam war – ein paar Strähnen sind mir dann doch gelungen.
Fachkräftemangel auch im Friseurhandwerk
Im gemeinsamen Gespräch mit den Auszubildenden und der Ausbildungsleiterin spielte auch das Thema Fachkräftemangel eine große Rolle. Ohne die interne Friseurschule, die jedes Jahr 20-25 Nachwuchskräfte ausbildet, würden die Standorte des „Ponyclubs“ unter erheblichem Personalmangel leiden.
Nicht erst im Lockdown, als viele von uns sich nach einem Friseurbesuch gesehnt haben, wurde deutlich, dass unsere Gesellschaft ohne Handwerksbetriebe sehr arm wäre. – Katharina Schulze
Offensive für Bayerns Handwerk
Es braucht eine Offensive, um Bayerns Handwerk zu stärken!
Wir Grüne möchten die duale Ausbildung fördern und die Liebe zum Handwerk früher erwecken – z. B. in dem zukünftig in allen Schularten ab der 7. Klasse zwei verpflichtende Betriebspraktika in Ausbildungsberufen absolviert werden, um frühzeitig zu lernen, wo man überall arbeiten kann.
Quereinsteiger*innen unterstützen
Viele der Auszubildenden sind zudem über einen Quereinstieg zum Friseurhandwerk gekommen.
Wir brauchen eine öffentliche Kampagne, um über Ausbildungswege für Quereinsteiger*innen zu informieren. – Katharina Schulze
Außerdem müssen Bildungs- und Berufsabschlüsse von Geflüchteten und internationalen Fachkräften schneller anerkannt werden, damit alle Menschen, die einen Handwerksberuf in Bayern erlernen wollen, dass auch tun können.