Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

#WeStandwithUkraine

Friedensdemo am Königsplatz für die Ukraine

3. März 2022 in Im Parlament, Unterwegs |

Über 40.000 Menschen haben gestern am Königsplatz in München gegen den völkerrechtswidrigen Angriff Putins auf die Ukraine demonstriert. Gemeinsam haben wir ein Zeichen gesetzt, für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung!

Bei meiner Rede auf dem Königsplatz in München.

Meine Rede im Wortlaut:

Babys werden in Bunkern geboren, Familien auseinandergerissen, Menschen fliehen, Menschen werden getötet, Frauen und Männer müssen zu Waffen greifen und sich verteidigen, obwohl sie einfach in Frieden leben wollen.

Niemand sollte so etwas erleben müssen. Niemand.

Das passiert aber gerade, jetzt, in der Ukraine in Europa.

Die Verantwortung dafür trägt genau ein Mann: Putin.

Sein Angriff auf die Ukraine war völkerrechtswidrig. Der Krieg ist bestialisch. und der Krieg muss jetzt aufhören!

Es ist gut, dass die Bundesregierung, die europäische Union und ihre Partner Waffen an die Ukraine zur Verteidigung liefern. Es ist gut, dass sie harte und unmissverständliche Sanktionen beschlossen haben und ich sage es hier klar und deutlich: Wenn Putin nicht einlenkt, müssen weitere Sanktionen folgen!

Aber auch wir hier in Bayern können viel tun. Schnell und unbürokratisch allen Menschen, die aus dem Kriegsgebiet fliehen, helfen. Und wir können und müssen uns schneller unabhängig machen von den fossilen Energieträgern, denn Energiepolitik ist auch Sicherheitspolitik!

Und jetzt mag der ein oder die andere jetzt vielleicht denken: Das muss ja alles “die Politik” machen, was kann ich als Einzelperson denn tun?

Und ich kann das verstehen, denn obwohl ich Politikerin bin, habe ich mich die letzten Tage oft hilflos gefühlt, wenn ich auf Social Media gesehen habe, wie Raketen eine Stadt zerstört haben. Ich musste weinen, wenn ich gesehen habe, wie eine Familie sich verabschieden musste, weil Mutter und Kinder geflohen sind und der Vater vor Ort geblieben ist. Und es hat mir die Kehle zugeschnürt, wenn ich morgens als erstes die Nachrichten gecheckt habe.

Und ich denke, Ihnen und euch geht es allen genauso, sonst wärt ihr heute nicht hier!

Aber ich will Ihnen und euch sagen, wir sind nicht hilflos! Wir sind stark. Wir können etwas tun. Heute zum Beispiel stehen wir hier zusammen in München, aber nicht nur in München – an vielen Orten in Deutschland, in Europa, selbst in Russland gehen die Leute auf die Straße für Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung.

Wir rufen unseren Freundinnen und Freunden in der Ukraine zu: Wir sehen euch, wir hören euch, wir stehen an eurer Seite. Gemeinsam. Für Frieden. Für Freiheit. Für Demokratie. Wir sind mehr!

Und das ist genau das, was solche Machthaber wie Putin nicht mögen: Menschen, die sich zusammentun und für ihre Werte einstehen! Aber wir sind mehr, wir stehen zusammen und kämpfen für Freiheit und Demokratie.

Und wir werden so lange für Freiheit und Demokratie auf die Straße gehen, bis kein Baby mehr in einem Bunker geboren werden muss, bis keine Menschen mehr in U-Bahnschächten Schutz suchen müssen und bis keine Raketen mehr auf Wohnhäuser geschossen werden!

Über 40.000 Menschen demonstrieren gegen Putins Krieg.