Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Sicherheitspolitische Sommertour

Zu Gast bei der „Schule für Kommissare“ in Fürstenfeldbruck

26. Juli 2016 in Im Parlament, Unterwegs |

Ingbert Hoffmann und Friedrich Müller informierten MdL Katharina Schulze.

In Fürstenfeldbruck habe ich den Fachbereich Polizei der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege besucht. Dort werden BeamtInnen für die 3. Qualifikationsebene (3. QE) des Polizeivollzugsdienstes – früher als „gehobener Dienst“ bekannt – ausgebildet. Es war ein sehr informatives Gespräch mit den Fachbereichsleitern des Standortes Fürstenfeldbruck Ingbert Hoffmann und Friedrich Mülder.

Ausbildung an zwei Orten

Der Fachbereich Polizei ist neben Fürstenfeldbruck auch an dem zweiten Standort in Sulzbach-Rosenberg verortet.

So ist es möglich, die Studierenden möglichst heimatnah auszubilden. Die Standorte selbst sind autark, wobei 55% der Studenten in Fürstenfeldbruck untergebracht sind.

Studierte PolizistInnen

Das Studium für die 3. QE des Polizeivollzugsdienstes absolvieren sowohl AufstiegsbeamtInnen (ca. 70%), die mindestens fünf Jahre im mittleren Dienst gearbeitet haben, als auch AbiturientInnen (ca. 30%), die den sogenannten LPA-Test erfolgreich bestanden haben. Bei der Einstellung spielen vor allem Allgemeinwissen, Sozialkompetenz und natürlich Fitness eine entscheidende Rolle. Von jährlich ungefähr 6.000 – 7.000 BewerberInnen werden ca. 90 genommen – es ist also nicht so einfach, dort einen Studienplatz zu bekommen.

Inhalte der Ausbildung

Bei der Ausbildung steht vor allem Handlungskompetenz im Vordergrund und Theorie und Praxis werden bestmöglichst miteinander verbunden. Gesellschaftswissenschaftliche Fächer wie Psychologie, Soziologie und Politologie werden in dem Studium einer immer größeren Bedeutung beigemessen. Für die ideale Schwerpunktsetzung ist daher eine ständige zeitnahe Evaluierung und Weiterentwicklung des Studienplans von Nöten. Die Zielsetzung des Studiums ist eine andere als bei der Ausbildung der 2. QE, da hier spätere Führungskräfte unterrichtet werden. Die Ausbildung dauert zwei Jahre bei den AufstiegsbeamtInnen und drei Jahre bei den Direkteinsteigern, da diese im ersten Jahr die grundlegende praktische Polizeiausbildung ausüben. Im Rahmen der Selbstentarnung des NSU wurde im Untersuchungsausschuss im Landtag gefordert, dass die Polizeiausbildung reformiert gehört. Ich habe natürlich nachgefragt, ob es Anpassungen an den Lehrplan gegeben hat. Ingbert Hoffmann und Friedrich Mülder erklärten mir ausführlich, welche Änderungen vorgenommen worden sind.

Besonders gefreut hat mich auch, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Focus steht und sich Gedenken gemacht wird, wie man junge Familien unterstützen kann während des Studiums. Dabei wird z.B. die Einrichtung von sogenannten „Familienzimmern“ diskutiert.