Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Innenpolitik in der Praxis

Auf Blaulichttour durch Bayern: Besuch beim BRK-Luftrettungszentrum

8. November 2021 in Im Parlament, Unterwegs |

Zusammen mit meinen Kolleg*innen Andreas Krahl, pflegepolitischer Sprecher und Gisela Sengl, der örtlichen Abgeordneten aus Traunstein, habe ich im Rahmen meiner Blaulichttour das Luftrettungszentrum des Bayerischen Roten Kreuz am Klinikum Traunstein besucht.

Rettungshubschrauber „Christoph 14“

Leonhard Stärk, Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, hatte uns eingeladen, auf dem Dachhangar des Klinikum Traunsteins den Rettungshubschrauber „Christoph 14“ zu besichtigen.

Der Rettungshubschrauber wird vom Bundesinnenministerium betrieben und ist in diesem Jahr bereits 1.230 Einsätze geflogen. Seine Aufgaben reichen von Rettungsdienst über Bergrettung, Eis- und Wasserrettung, Unterstützung im Zivil- und Katastrophenschutz bis hin zur Personensuche nach Lawinenabgängen.

Die Crew besteht in der Regel aus drei Mitgliedern: Einer Pilot*in der Fliegerstaffel Oberschleißheim der Bundespolizei, einem*r Notfallsanitäter*in vom Landesverband des Bayerischen Roten Kreuzes und einer*m Notärzt*in der Notarztgemeinschaft Traunstein.

Zu Besuch beim BRK-Luftrettungszentrum in Traunstein

Aktuelle Herausforderungen der Luftrettung

Zwischen zwei Einsätzen fand die Crew Zeit, uns am Boden die Ausstattung und Fähigkeiten von „Christoph 14“ zu erläutern.

Besonders spannend war die Demonstration der Rettungswinde, deren Einsatz eine schnelle Menschenrettung ermöglicht, insbesondere, wenn der Hubschrauber nicht landen kann.

Die anschließende Gesprächsrunde mit Herrn Stärk und Herrn Dr. Markus Barth, Oberarzt der Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Traunstein, drehte sich um aktuelle Herausforderungen der Luftrettung und Notfallmedizin.

Veränderung der Einsätze

Diskutiert wurde die Entwicklung der Einsätze und Einsatzarten in  den  vergangenen Jahren und die Zunahme von Einsätzen seit Beginn der Pandemie sowie die steigenden Gefahren für Luftretter*innen durch vermehrte Einsätze im Hochgebirge.

Thema war auch die Notwendigkeit einer Anpassung des Gehaltsniveaus für Luftretter*innen sowie die unbürokratische und technologische Umsetzung von grenzüberschreitenden Einsätzen in Nachbarländern wie Österreich.

Besonders hervorgehoben wurde seitens des Bayerischen Roten Kreuzes die hervorragende Zusammenarbeit mit der Fliegerstaffel Oberschleißheim der Bundespolizei.

Respekt für die Einsatzkräfte

Ich habe hohen Respekt vor der Arbeit der Luftrettungskräfte, sie leisten jeden Tag Unglaubliches für unsere Sicherheit.

Durch die Klimakrise und daraus resultierenden Starkwetterereignissen, einer alternenden Bevölkerung sowie der zunehmenden Bedeutung des Alpenraumes für den Tourismus werden die Einsätze der Luftrettung in Zukunft weder weniger noch leichter werden.

Dabei wird auch dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Rettungskräften eine wichtige Rolle zukommen – wie jüngst bei dem Fall des vermissten Mädchens an der bayerisch-tschechischen Grenze.

Politik muss Rettungswesen unterstützen

Umso wichtiger ist es, dass wir als Politik dafür sorgen, dass personelle und technologische Ausstattung der Luftrettung sowie die Arbeitsbedingungen der Rettungskräfte den steigenden Herausforderungen gerecht werden, damit wir alle weiterhin von unserem europaweit einmaligen Rettungssystem profitieren können.

Eindrücke von meinem Besuch: