Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Atomrisiko verkleinern – Gundremmingen abschalten

7. April 2016 in Im Parlament, Unterwegs |

Plakat Restrisiko Fukushima Jahrestag 2015Seit fünf Jahren gibt es einen breiten Konsens, aus der Atomkraft auszusteigen. Nicht erst seit Fukushima kämpfen wir dafür, dass diese Dinosauriertechnologie abgeschaltet wird! Von den letzten acht AKWs stehen drei in Bayern. Zwei davon in Gundremmingen, im Landkreis Günzburg. 

Atomkraft – Nein Danke

Diese Reaktoren sind sogenannte Siedewasserreaktoren und somit die gefährlichsten aller AKWs überhaupt. Nur zur Erinnerung: Auch die Reaktoren bei der Nuklearkatstrophe in Fukushima waren genau solche Siedewasserreaktoren. Die Siedewasserreaktoren sind eine besonders billige und daher auch gefährliche Bauweise aus den 60er und 70er Jahren. In Deutschland wurden bereits acht Siedewasserreaktoren stillgelegt. Gundremmingen sind die letzten beiden Reaktoren dieser Art in Deutschland. In ganz Europa wurde seit über 30 Jahren kein Siedewasserreaktor mehr in Betrieb genommen.

Ausstieg jetzt wäre möglich

Die Thüringer Strombrücke ist kurz vor der endgültigen Fertigstellung. Bereits vor Weihnachten wurde die Leitung zu 50 Prozent in Betrieb genommen. Damit steht eine zusätzliche Transportkapazität von ca. 2000 MW zur Verfügung. Außerdem haben wir in Bayern mehr als 4000 MW Gaskraftwerke, die zum allergrößten Teil kaum in Betrieb sind und viele Betreiber überlegen schon, ob sie diese stilllegen. Darum können wir auf die beiden gefährlichen Siedewasserreaktoren in Gundremmingen, die zusammen eine Leistung von 2600 MW haben, verzichten, ohne dass die Lichter in Bayern flackern, so unser Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann in der Plenardebatte. Ein aktuelles Gutachten bestätigt, dass bereits heute genügend Kraftwerke in Deutschland zur Verfügung stehen, um die beiden Gundremminger Reaktoren ohne Probleme abzuschalten. Auch deshalb hatten wir das Thema „Atomausstieg beschleunigen – Gundremmingen abschalten“ zur Aktuellen Stunde im Landtag gemacht.

Wenn wir die Leistung ohne AKWs schaffen können, dann ist das 30 Jahre nach Tschernobyl unsere Pflicht. 

Wir werden nicht locker lassen, bis endlich diese Hochrisikotechnologie der Vergangenheit angehört. Deswegen haben wir den Atomkongress am 16. April in Augsburg organisiert mit spannenden und  informativen Vorträgen und Diskussionen, zu dem wir alle herzlich einladen.