Katharina Schulze

Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag

Zu Gast bei den Grünen in Starnberg

Fracking: Rolle rückwärts beim Klimaschutz

13. März 2015 in Aktuelles, Unterwegs |

Fracking ist eine umstrittene Methode zur Gewinnung von Gas. Fracking in Bayern war der Anlass einer Diskussion bei den Grünen in Starnberg. Neben den Risiken von Fracking habe ich mit ExpertInnen und BürgerInnen auch über mangelnde politische Klarheit diskutiert. Fracking ist längst kein Thema mehr, das sich nur auf die USA beschränkt: Fracking kann uns in wenigen Jahren direkt vor unserer Haustüre drohen.

Die Risiken von Fracking

Katharina Schulue mit den Starnberger Grünen

Katharina Schulze bei den Grünen in Starnberg

Beim Fracking (engl.: aufreißen) wird Erdgas, das ist in tieferen Gesteinsschichten eingeschlossen ist, mithilfe von hohem Druck und giftigen Chemikalien aus dem Boden herausgelöst. Undichte Stellen können dazu führen, dass der Chemiecocktail durch das Gas wieder nach oben gedrückt wird. Dort kann dieses Gift dann in den Biokreislauf und das Trinkwasser gelangen. Ebenfalls kann es zu Erdbeben kommen, die Risse an Wohnhäusern verursachen können.

In Starnberg haben wir den  ZDF-Film „Gefährliche Gier“ gezeigt. Hier wird erklärt, wie Fracking funktioniert und welche fatalen Folgen das Fracking für die BürgerInnen in den USA, aber auch in Norddeutschland bereits hat.

Fracking bremst die Energiewende

Erläuterungen vom Experten Franz Sengl

Experte Dr. Franz Sengl

Der Starnberger Grünen-Stadtrat und Geologe Dr. Franz Sengl sieht das Hauptproblem weniger bei diesen technischen Risiken. Für ihn ist Fracking eher ein energiepolitisches Problem: Zum einen wird die Energiegewinnung aus fossilen Energieträgern noch länger genutzt, zum anderen werden die erneuerbaren Energien und die damit verbundene Energiewende ausgebremst.

Wir Grüne fordern, dass Fracking auf Bundesebene im Bergbaugesetz verboten und somit ein verbindliche Regeln geschaffen werden. Damit Ökostrom flächendeckend realisiert werden kann, müssen von der Politik klare Richtlinien vorgegeben werden. Nur mit den erforderliche Rahmenbedingungen kann eine Planungssicherheit, auch für Unternehmen, geschaffen werden und die Energiewende gelingen.

Dass nicht alle hinter der Energiewende stehen, zeigen die Bemühungen der CSU-Regierung um die Abstandsregelungen bei Windrädern (10h) – das ist de facto eine Blockierung der Energiewende!

Fracking vor unserer Haustüre

Katharina Schulze (Mitte) in entspannter Atmosphäre

Katharina Schulze in Starnberg

Fracking ist längst kein Thema mehr, welches nur die USA oder andere Länder betrifft. Bald ist Fracking auch bei uns möglich. Erst vor kurzem hat sich das britische Energieunternehmen Terrain Energy die Erlaubnis gesichert, südlich von München nach fossilen Energieträgern wie Gas und Erdöl zu suchen. Bereits in den 60er Jahren wurde im Voralpenland intensivst nach konventionellen Lagerstätten gesucht. Dr. Franz Sengl ist sich sicher, dass jetzt nach unkonventionellen Reserven geforscht wird, die sich zur Fracking-Ausbeute eignen würden. Ich fordere daher, dass Erkundungslizenzen nur noch an Unternehmen vergeben sollen, welche Fracking vertraglich ausschließen.

Und jetzt?!

Meiner Meinung nach ist jetzt auch die Bevölkerung gefragt: Hier werden hinter unserem Rücken Mechanismen eingefädelt, welche die uns versprochene Energiewende auszubremsen sollen. Die Öffentlichkeit muss mehr Druck auf die Bayerische Landesregierung ausüben und zeigen, dass eine Technologie mit solch großen Nachteilen von der Bevölkerung nicht gewollt wird. Wir Grüne werden hier dran bleiben und eine weitere Debatte im Bayerischen Landtag in die Wege leiten!